HEAT
USA'1995, Zeit: 171 Min., Dt. Titel: "Heat",
Buch und Regie: Michael Mann, Produktion: Warner Bros., Forward Pass, Monarchy
Enterprises, Kamera: Dante Spinotti, Schnitt: Pasquale Buba, William Goldberg,
Musik: Michael Brook, Terje Rypdal, Brian Eno, Darsteller: Al Pacino, Robert De
Niro, Val Kilmer, John Voight, Tom Sizemore, Diane Venora, Amy Brenneman.
Das Treffen in einem Imbiss: Die Kontrahenten
stellen erstaunlich fest, dass sie aus gleichem Holz geschnitzt sind und
eigentlich Freunde sein könnten. Gleichzeitig ahnen sie, dass einer von ihnen
die nächste Begegnung nicht überleben wird.
Neil McCauley (De Niro) wirkt wie ein Vertreter, ist aber in Wirklichkeit der
Anführer einer hochprofessionellen Gangstertruppe, die gezielte und perfekt
geplante Aktionen im Auftrag des dubiosen Nate (John Voight) durchführt. Vincent
Hanna (Al Pacino) ist ein besessener Polizist im Raubdezernat der Polizei von
Los Angeles. Als ein Wertpapiertransporter überfallen wird, vermutet er einen
kriminellen Mastermind am Werk.
Fortan ist er so besessen, dem Unbekannten das
Handwerk zu legen, dass er selbst das Scheitern seiner Ehe in Kauf nimmt. Die
Gang um den Neil wirkt auf den ersten Blick wie eine Gruppe befreundeter
Büroangestellter, die mir ihren Frauen und Kindern gerne feiern. Die Polizisten
hingegen wirken in ihren Methoden nicht selten eben wie Gangster.
McCauley ist hochprofessionell, aber Henna
dagegen ein irrsinnig nervöser und rachsüchtiger Hund.
Diese unterkühlte Killer-Ballade, die mit dem Aufeinandertreffen der Monster des
Method Acting: De Niro - Pacino aufwartet ist eine intelligente, actiongeladene
Studie über zwei ältere Männer auf zwei verschiedenen Seiten des Gesetzes, mit
jeweils konträrem persönlichen Erfolg und Misserfolg. Es gibt hier eine absolute
Perfektion des Effektes, das Gefühl, die Rollen wurden instinktiv erfasst.
Die wohlplatzierten Actionszenen nehmen nahezu orgiastische Formen an, sie sind
Ausdruck eines Zweikampfs, der jedes Maß verloren hat. Darüber hinaus gelang dem
Regisseur Michael Mann ein eindringliches Psychogramm über das Verhältnis von
Jäger und Gejagtem, über Einsamkeit und Besessenheit: "Die Wechselspiele der beiden Protagonisten
wirken, als würden zwei spektakuläre Musiker ein Duett spielen, von dem ich
keine Note verpassen wollte" Zitat: Michael Mann.
Autor: Meinolf Zurhorst |