Meister der Gravur  Anfang  Galerie    1000. Briefmarke  Stechen  Links


 

 Wer ist dieser unermüdliche Arbeiter, der über 1000 Gravuren, unzählige Skizzen  und  Entwürfe für Briefmarken geschaffen und viele auch selbst graviert hat?  Manche Ausführung überließ er Kollegen,  und in anderen Fällen wurde photographisch reproduziert.

  Für den Stahlstich einer Briefmarke braucht man 4 bis 8 Wochen. Er muss in der Originalgröße der Briefmarke, also im Größenverhältnis 1 zu 1 und  für den Druck seitenverkehrt ausgeführt werden. Der Graveur arbeitet mit der Lupe und sieht die Vorlage in einem Spiegel. Eine einzige  falsche Bewegung mit der Graviernadel, und  die ganze Arbeit muss noch einmal gemacht werden.

Slania muss also ein wahres „Arbeitstier“ sein und eine sichere Hand, umfassende  Kenntnisse  und  eine  große  Berufserfahrung besitzen.

 Sein  Geburtsdatum finden wir auf seinem Selbstportrait, sein Geburtsort liegt bei Katowice in Oberschlesien (Oberschlesien gehörte bis 1922 zu Deutschland, danach zu Polen).

1934 kam Slania in das Gymnasium in Lublin in seinem Heimatland Polen. Dort wurde sein Talent entdeckt - allerdings unter unerfreulichen Umständen. In der Schule gab es in der Pause Kaffee oder Milch und ein Brötchen. Es gab auch ein reichhaltigeres Essen, aber nur gegen Marken, die bezahlt werden mussten.  Der junge Czeslaw hatte aber kein Geld, und so malte er für sich und seine Kameraden Marken. Er meint heute noch, er verdanke dieser Tätigkeit seine ungebrochene Vitalität.

Aber dann ging alles schief. Er verlor seinen Schülerausweis, was an und für sich nicht schlimm war, nur brauchte er den Ausweis, um seine Monatsfahrkarte benutzen zu können. Zwei Wochen lang hätte er auf einen neuen Ausweis warten und währenddessen alle Fahrten voll bezahlen müssen.

Er besorgte sich also das geeignete Papier, Pinsel und Farbe und stellte einen neuen Ausweis her. Er hatte aber Pech und verlor nach einigen Tagen auch diesen Ausweis. Ehrliche Finder lieferten beide Ausweise im Direktorat ab.

Slania wurde aus der Schule geworfen, aber der Direktor sagte später den Lehrern, aus diesem Jungen werde eines Tages entweder ein großer Künstler oder ein großer Fälscher werden...

 

Im Herbst 1945 fuhr er nach Krakow, bestand die Aufnahmeprüfung der  Kunstakademie und wurde einige Jahre lang zum Graphiker ausgebildet mit den Schwerpunkten Gravur, Radierung und Kupferstich. Bereits 1951 gravierte er für die polnische Post und hatte so viele Aufträge, dass er erst nach Jahren seine Diplomarbeit machen konnte. Er gab ein riesiges polnisches Schlachtengemälde  im Briefmarkenformat (!)  wieder und schuf  damit  ein Meisterwerk.

Diplomarbeit

 

Slania studierte das Original und wurde stark gefesselt von der großartigen  Darstellung der vielen Figuren in stürmischer Bewegung. Er nahm sich vor, in seiner "Freizeit" eine erheblich größere Gravur im Format 20 x 11,5 cm zu schaffen. Die enorme Arbeit kostete ihn zwei volle Jahre.

 Im August 1956 verließ Slania Polen, um mehr von der Welt zu sehen. Er wollte Neues dazulernen und suchte bessere Arbeitsmöglichkeiten. Er kam nach  Schweden  und  nahm zur schwedischen Post Verbindung auf.  Hier brauchte man aber damals keinen neuen Graveur. Erst im Oktober 1959 bekam er seinen ersten Auftrag in der neuen Heimat und hatte daher in der Zwischenzeit finanzielle Sorgen.

 Seine erste schwedische Briefmarke ist en Portrait Gustaf Frödings nach  einer Zeichnung von Stig  Aberg. Jetzt  war man sich auch bei der Post darüber im klaren, wen man da vor sich hatte Slania wurde im April 1960 fest angestellt und erhielt einen Strom von Aufträgen.

 Er wäre kein wahrer  Meister, wenn er nicht immer wieder experimentieren, nach neuen Methoden suchen und die Arbeit seiner Kollegen studieren würde. Schwierigkeiten haben  Ihn  immer  gereizt,  z. B. die Kombinoten von Radierung und Stahlstich für die Briefmarke "Skokloster".