HENRY COW
Gegründet in 1968 Canterbury England. Aufgelöst im
März 1978.
Half
asleep; Half awake '73
Im Jahre 1968, auf dem Höhepunkt der Studentenbewegung, waren Fred
FRITH und Tim HODGKINSON an der Cambridge Universität immatrikuliert. Fred spielte Violine, Tim Saxophon, und sie initiierten in eben diesem Jahre HENRY
COW (der Name ist von dem experimentierfreudigen Komponisten Henry COWELL (1897-1965) abgeleitet), mehr als Freizeitbeschäftigung. Sie spielten u. a. als Trio mit Andy
POWELL (Drums). Sein Gastspiel ist erwähnenswert, da er mit seiner
SOFT MACHINE
- orientierten Musikauffassung Fred und Tim, die vom R & B und Folk bzw. vom Free Jazz kamen, inspirierte. Als
POWELL ausstieg, arbeiteten sie für sechs Monate als Duo, ehe sie mit John GREAVES (Bass) und Sean
JENKINS (Drums) zwei neue Mitglieder fanden.
Rainbow Theatre, London 1974. Von links: Leigh,
Hodgkinson, Frith, Cutler, Greaves, Ray Smith.
Auf JENKINS' Anregung hin nahmen sie an John PEEL's "Rockortunity knocks contest" teil und der Name
HENRY COW wurde ein Begriff. JENKINS verließ die Gruppe nach wenigen Monaten, ihm folgte Martin
DITCHAM und schließlich Chris CUTLER, den sie per Anzeige fanden. Er wurde
Festes Band-Mitglied Ende 1971. HENRY COW hatten beschlossen, die Gruppe
professionell weiterzuführen und sich in London niedergelassen. Hier saßen die
Plattenfirmen, die Presse, der Rundfunk und - so erwarteten sie - ein Publikum,
das eher als in der Provinz bereit war, sich mit ihrer Musik auseinander
zusetzen.
In der Tat gab es in der Metropole Arbeit für HENRY
COW: Sie schrieben im Frühjahr '72 die Musik für eine Bearbeitung von
Euripides' "The Bacchae", die sie auch selber spielten. Dieses Projekt brachte Geld in die Kasse und - vielleicht wichtiger - eine dreiwöchige Phase intensiver kollektiver Arbeit. Sie waren als
Musiker in dem Maße gereift, dass Geoff LEIGH sich der Gruppe anschloss. Geoff, der Klarinette, Saxophon und Flöte spielte, hatten HENRY
COW bei der OTTAWA Music COMPANY kennen gelernt.
Blegvad Frith Cooper
Krause Cutler
Greaves Hodgkinson
Leigh
Im Sommer des Jahres '72 bekamen HENRY COW den Auftrag, die Musik eines Balletts für das Edinburgh Festival zu schreiben.
Solche Arbeiten aber waren mehr Produkte des Zufalls als organisierter Agenturarbeit.
In dieser Situation stellten sie im Herbst '72 eine erste Konzertserie auf die Beine, die sie von A bis Z selber managten. Unter dem Namen CABARET VOLTAIRE spielten sie mit verschiedenen Gästen, u. a. Kevin
AYERS, Derek BAILEY und Ron GEESIN. Viel Geld ließ sich mit diesen Konzerten nicht verdienen, es reichte
gerade zum Überleben. Aus der Not eine Tugend machend,
organisierten sie unter dem Namen EXPLORER'S CLUB im Frühjahr 1973 eine zweite Serie von Konzerten. Als Gäste waren
dabei u.a.Lol COXHILL und Ivor CUTLER.
LP-Covers von "Legend" ,"Unrest".
und dem Bootleg-SP
"In Concerto-16 Minuti di Musica-Live". |