SOFT MACHINE

Gegründet in 1966 Canterbury England; Gründungsgruppe aufgelöst 1971: Name weiter benutzt bis in die frühen 80er Jahre.    Sound 10:30 Returns To The Bedroom '69    Sound Slightly All The Time '70     

"Schließlich einigten wir uns auf den Namen SOFT MACHINE, den Titel eines Buches von William BURROUGHS. Weil ich schon 1961 mit ihm zusammengearbeitet hatte, war es meine Aufgabe, seine Erlaubnis dazu einzuholen, und wir verabredeten uns an einer Straßenecke in Paddington. Er kam, den Hut über die Augen herab gezogen, und sagte nur: Na ja, warum denn nicht." Daevid Allen


23.03.1971, Filmkunsttheater Bremen in Deutschland. Von links; Dean, Wyatt, Hopper, Ratledge.

SOFT MACHINE waren Englands erste psychedelische Band und kamen aus dem Londoner Underground der Mitt-60er Jahre. Zusammen mit PINK FLOYD zelebrierte die Band zwei wichtige Hippiehappenings: die Vorstellung des alternativen Magazins International Times im Roundhouse von Camden und den "14-Hour Technicolour Dream" in Alexandra Palace.

Diesem Auftakt folgte eine ganze Reihe teils absurder, teils glücklicher Zufälle. Robert WYATT (28.01.45), ein junger Möchtegern-Beatnik, der sich auf allerlei verschiedenen Musikinstrumenten versuchte, verließ die Universität von Canterbury Anfang 1962, um sich eine zeitlang in Spanien eine Denkpause zu gönnen. Dort begegnete er einem Typ namens George NIEDORF, einem Schlagzeuger, der später mit WYATT nach Canterbury zurückreiste und ihm dort seine Miete mit Drum-Unterricht bezahlte. Dann erschien dort Daevid ALLEN (13.01.38), ein australischer Globetrotter und Freund von NIEDORF, logierte sich ebenfalls in dem Haus von WYATTs Mutter ein und wurde zum Inspirator der gerade entstehenden, legendären "Canterbury-Szene".


 
                   Kevin Ayers, Daevid Allen, Robert Wyatt, Mike Ratledge.

Als versierter Gitarrist und Freak der Beat-Poesie übte er einen beachtlichen künstlerischen Einfluss aus. WYATT und seine alten Schulfreunde Hugh HOPPER (29.04.45) - bass und Mike RATLEDGE (04.43) - keyb. versuchten sich schon seit einer Weile mit der Musik der radikalen Jazzer Ornette COLEMAN, Charles MINGUS und Theolonius MONK. Allen sah in den Boys aus Canterbury die richtigen Leute, die er für seinen Plan brauchte, im London zu Beginn von 1963 einige "Happenings" mit Free Jazz und Poesie zu veranstalten. Das kurzlebige DAEVID ALLEN TRIO sicherte sich ein Gastspiel im satirischen Establishment Club von Peter COOK (nach vier Abenden abgebrochen), trat auch im ICA zusammen mit Bryon GYSIN und William BURROUGHS auf und gab damit einen Vorgeschmack auf all den Wahnsinn und die Schönheit der Zukunft.