eskaton
Gegründet 1973 in Paris, Frankreich. Aufgelöst 1985. Couvert
De Gloire '80
FX '83
Die Grupe
wurde Anfang der 70-er Jahre von Xavier RAYMOND (piano
Fender), Gerard KONIG (dr), Marc ROZENBERG (bg) und Alain
BLESING (gtr) als ESKATON KOMMANDKESTRA gegründet. Erst 1978 nahmen sie
die Single "Musique
Post Atomique"
auf, 1979 das Album
"4 Visions", das jedoch nur in Amerika auf Kassette veröffentlicht wurde. Danach folgten noch zwei LPs:
"Ardeur" und "Fiction" und eine weitere
Aufnahme "I Care", die jedoch nie veröffentlicht wurde. Auch auf CD ist nur "4
Visions" erhältlich (beim schwedischen APM-Label), obwohl
das gesamte, existierende Material hervorragend ist.
Marc Rozenberg, Tahir,
Konig, Kleynnaert, Bernardi, Gilles Rozenberg.
Wie schon gesagt: musikalisch handelt es sich um eindeutig
MAGMAeskes Material. Fette, pumpende, treibende Riffs im angezerrten Bass und energetische Schlagzeugarbeit treiben die kraftvolle, mitreißende Musik voran. Darüber liegt ein Geflecht aus E-Piano-/Keyboard-Riffs von den drei Keyboardern und - wie beim Original - ein wenig, meist unauffällige Gitarre. Die Stücke treiben meist flott und sehr kraftvoll voran. Aber bei allen hypnotischen, repetitiven Riffs und teils polyrhythmischen Figuren bleibt die Band doch nie so lange an einem Teil kleben, dass er langatmig werden würde. Über dem instrumentalen Grundgerüst arbeiten beide Sängerinnen, die mit opernartigen Stimmen hymnische Fragmente und Melodiefetzen intonieren.
Die Band wirkt sehr, sehr dicht und eingespielt, jedoch muss man wohl ein Mitglied besonders hervorheben: Bassist André BERNARDI. Seine Bassarbeit steht keinen Cent hinter der der beiden Kultbassisten Jannik
TOP und Bernard PAGANOTTI zurück: bei Bedarf funkig, bei Bedarf flinkfingrig, immer absolut
Tahir
Rozenberg
Bernardi
Konig
Rozenberg Kleynnaert.
Als Vergleichspunkte in der MAGMA-Diskographie könnte man die vom Sound her
"Retrospektiw"-Serie heranziehen. Die Stücke selbst kombinieren die energetischen Stellen von
"MKD" mit der Energie der besseren Passagen von
"Attahk" und "Üdü Wüdü". Allerdings geben sich
ESKATON musikalisch direkter - z.B. fehlen Soloexkursionen fast völlig - und auch weniger mystisch als die VANDER-Truppe.
Aber dies ist sicher im Sinne der Gruppe, denn man wollte sich durchaus von
MAGMA abheben, die ESKATON als zu elitär befanden. Daher sind auch die Texte der Songs durchgehend in französisch und man legte viel Wert auf Austausch mit dem Publikum. Autor:
Udo Gerhards, München
"Musique Post Atomique: Le Chant
De La Terre/If"
SP 1978, Vorder- und Rückseite, "4 Visions" MC 1979, "Ardeur"
Lp 1980. |