EIDER
STELLAIRE
Gegründet im September 1980 in Frankreich. Aufgelöst 1987.
Nihil '81
Saus
Repos'87
Diese relativ unbekannte französische Band mit
ihrem musikalischen Kopf und Schlagzeuger Michel LE BARS, verbindet seltene
europäisch geprägte Jazz-Einflüsse mit dem Stil von MAGMA
aus der Zeit von "Köhntarkösz", sowie der neuen Musik von z.B.
ART ZOYD (frühere Fase) und PRESENT.
Eider Stellaire 1987 in Clamart. Promotionsfoto Musea.
Sie wurde 1980 von
LE BARS gegründet, obwohl die Gruppe zuvor unter dem Namen ASTARTE existiert
hatte, einschließlich dreier der gegenwärtigen Mitglieder von EIDER STELLAIRE:
Michel LE BARS, Patrick SINGERY (b) und Jean-Claude DELACHAT (g). Diese Band
hatte bereits drei Jahre lang Kompositionen in der gleichen Richtung wie NEFFESH
MUSIK gespielt, bevor man sich 1980 spaltete... und im September mit dem
gleichen Engagement der Bandgründer als EIDER STELLAIRE wieder zum Leben erweckt
wurde.
Die Gruppe fand in dem charismatischen Klavierspieler Pierre-Gerard HIRNE einen
gut passenden Mitstreiter, schloss sich am 27 Mai 1981 im Tonstudio ein und
produziert trotz Zeitmangels (4 Tage!) mit Unterstützung Véronique PERRAULT (v),
Marie-Anne BODA (fl,v) und Michel MOINDRON (sax) ihr erstes Album "Eider
Stellaire" (K001). Diese Debütaufnahmen waren stürmisch, voller Anspannung und
teils sogar aggressiv, bewiesen aber die ungeheure, vorhandene Kraft und trotz
der Nähe zu MAGMA eine gewisse Originalität.
EIDER STELLAIRE führten ihre eigenen
Themen auf eine ähnlich eindrucksvolle Weise aus; dabei entwickelten sie viele
sehr dichte und eindringliche Kompositionen, wie z.B.
„Nihil“, die in ihrer
Virtuosität ihresgleichen suchen. Das lässt sich eigentlich kaum vermeiden, erst
recht, wenn das ganze in die Hände solcher, oben genannten Musiker gelegt wird.
Covers der Lp's: "1st Album" 1981 in erster und
zweiter Auflage, "Eider Stellaire
2" 1985.
Bemerkenswert ist die
polyrhythmische, pulsierende Sektion, umrahmt von perfekten und scharfsinnigen
Eingriffen der Gitarre und des Fender-Pianos.
Nach der Freigabe dieser ersten
Aufnahme und der späteren personellen Umbesetzung (Frank COULAUD Perkussion, Pierre MINVIELLE
Synthesizer, Ann STEWART am Gesang -später auch bei SHUBB
NIGGURATH- Marie-Anne LE BARS Flute und eine neue Brass-Sektion) befand sich die Gruppe ab Ende 1982
in einer Art Lethargie. LE BARS spielte in dieser Zeit bei Christian VANDER's OFFERING, und diese
Ära wurde erst nach zwei Jahren mit der Aufnahme des zweiten Albums "Eider
Stellaire 2" 1986 (K2) beendet, das mit einfachen Mitteln produziert und
veröffentlicht wurde. Diese, heute sehr rare und gesuchte Platte zeigte die Band
aus einer anderen, sanften Perspektive, war voll an Melodien, musikalischen
Feinheiten und etablierte sie in den Fan-Kreisen.
Insgesamt spielte die Band bis 1987 nur
drei LPs ein (eine Komposition „Millenaires" befindet sich auf der Musea-Kompilation "Enneade"),
die aber wegen ihrer ausgiebigen, teils minutenlangen Instrumental-Duelle einen
fast dokumentarischen Charakter für dieses sicherlich aufregende und
interessante "Zeuhl"-Zeitalter besitzen.
"Eider Stellaire 3" LP 1987 Vorder- und Rückseite, "Enneade"
Kompilation-LP, -CD 1987 (beide von Musea).
Autor: Rafael Kozub, Mitarbeit: Steven Kürten. Besonderen Dank an K.-H. Heidenreich. |